Namaskar!
Unter Tantrikern ist dies die übliche Anrede. Namaskar bedeutet übersetzt
etwa:
"Ich grüße den Göttlichen Funken in Dir mit der Anmut
meines Geistes und aus ganzem Herzen"
Ja, das ist SANSKRIT, die Sprache in der ein Wort einen Satz bedeuten
kann (mit Nebensatz ;-)
Es gibt auch andere Traditionen, in denen man NAMASTE sagt. Der
Unterschied ist subtil philosophischer Natur.
Wenn ich jemals meinem verehrten Guru persönlich gegenüber gestanden
hätte (jaja - hätte, könnte, sollte,
...) dann wäre Namaste vielleicht die korrekte Anrede gewesen...
Wegen dieses Gedankens an den "Göttlichen Funken" in ausnahmslos
jedem Menschen, leiste ich mir die Freiheit gegen geltende Regeln der
Rechtschreibung zu verstoßen und Du groß zu schreiben.
Ich finde es übrigens totally lame wenn Leute im Deutschen
alle Wörter klein schreiben. Das ist genauso schräg wie die
Verwendung der CAPS LOCK-Taste, nur halt andersherum.
Früher habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie man das
Namaskar in die schriftliche Kommunikation mit deutschen (noch)nicht-Tantrikern
einfließen lassen kann. Daraus ist dann das: "Ich grüße
den Göttlichen Funken in Dir!" entstanden, das ich in meiner
ersten Phase intensiver elektronischer Kommunikation (ab 1991) verwendet
habe. Allerdings hat das so oft zu Diskussionen geführt, so daß
darüber das eigentliche Thema spürbar in den Hintergrund gedrängt
wurde. Also habe ich es auf "Sei mir gegrüßt" reduziert,
objective adjustment eben. So kannte man mich lange Zeit, und es
ist diversen Leuten auch aufgefallen, als ich davon abgekommen bin. Gut
möglich, daß ich Elemente davon einmal wiederbelebe.
Im neuen Millennium habe ich mir angewöhnt meine Mitmenschen im privaten
Bereich mit Lieber/Liebe anzureden. Das ist jetzt nicht ganz so
philosophisch/spirituell; es reflektiert aber meinen Grundsatz,
zuerst immer das Gute in meinen Mitmenschen sehen zu wollen. Diese Anrede
kann man natürlich auch deklinieren:
Liebe(r) / Liebste / Geliebte
Ja was? Wo sind jetzt die männlichen Formen in den beiden Steigerungen
geblieben? Also: Liebste gilt der einen Frau in die ich gerade
verliebt bin. Dass es hier keine männliche Form gibt, ergibt sich
aus meiner heterosexuellen Veranlagung. Und dass ich noch nicht "Geliebter
Sohn" schreibe, liegt daran, daß Tárak gerade mal 5 Jahre
alt ist, noch nicht lesen kann und deshalb noch keine schriftlichen Mitteilungen
von mir bekommt. Ich weiß, das war jetzt keine 100% wasserdichte
Begründung, aber es gibt noch Bereiche in denen auch ich mich etwas
bedeckt halte.
Nochmal zur Liebsten: Das ist eigentlich eine exklusive Anrede
wird also nur einer Person zur Zeit zu Teil. Jetzt soll keine daraus schließen,
daß ich glaube, man(n) könnte sich nur in eine Frau gleichzeitig
verlieben. Es ist lediglich in der Praxis fast immer so. Genauso wie frau
im Normalfall ein einzelnes Kind bekommt. Aber, wenn der Ausnahmefall
eintritt, daß zum Zeitpunkt der Befruchtung mehr als ein Spermium
gleichzeitig in die Eizelle eindringen, kann es ja auch Mehrlinge geben.
So ist es sicher auch möglich sich in mehrere Personen zu verlieben,
wenn der seltene Fall eintritt, daß der Beginn dieser Phase mit
zwei oder mehr Personen gleichzeitig eintritt. Anderenfalles stellt der
den Kopf verdrehende, vorübergehende (man sagt 90 Tage) Zustand der
Verliebtheit ab einer gewissen Ausprägung eine weitgehende Immunisierung
gegen mehrfache Infektionen dar.
Nicht wunschgesteuert:
Das Wünschen ist ein Spezialfall des Fluchens,
sozusagen "weiße Magie".
Würde ich glauben, dass es Magie ist, müsste ich es unterlassen,
weil ich kein Magier bin
sondern Spiritualist. Wenn ich aber glaube, dass es keine Magie ist, warum
sollte ich es dann überhaupt tun? Denn dann
wäre es wirkungslos.
"Ich wünsche dir eine schönes Wochenende." Ja, toll,
und was soll das bringen? Das bedeutet im Klartext: "Du wirst dein
Wochenende ohne mich verbringen
und ich werde nichts dazu beitragen, dass es schön wird. Ich speise
dich lieber mit diesem wirkungslosen Wunsch ab, dieser leeren Floskel.
Ich werde mein Wochenende
mit jemand anderem
verbringen, der mir wichtiger ist als du."
So oder so, Wünsche sind sprachliche Täuschungsmanöver.
Du täuscht entweder Dich oder andere damit. Ich mache so etwas nicht,
weil ich Realist bin. Allerdings sage ich brav "Guten Tag"
usw., aus reinem Konformismus,
damit sich die Leute nicht ständig über mich wundern. Auch das
ist praktizierter Realismus.
Das Ende:
Ich
bin kein Freund langer Abschiede. Das Ende ist bei mir kurz, mein
Name und gut. Ich leiste mir keine lauwarmen Grüße wie
LG, höchstens mal ein CU im Chat. Nur in besonderen Fällen
stelle ich meinem Namen ein Dein voran, denn man kann nicht mehreren
Göttern gleichzeitig dienen, höchstens zweien, wovon einer schon
feststeht.
|